Online-Chronik der Stadt Mügeln
 
Mügeln ist Altsiedelgebiet.

Die Besiedlung der Mügelner Flur erfolgte lange vor der Neuzeit.
Die ältesten Fundstücke, ein Faustkeil aus Feuerstein vom Rand der Döllnitzaue bei Leuben, ist in die mittlere Altsteinzeit, vor etwa 100 – 200 tausend Jahren zu datieren.

Funde aus der Mittleren Steinzeit, ca. 8000 bis 4000 Jahre v. u. Z., sind nicht vorhanden.

Aus der jüngeren Steinzeit 4500 bis 1800 v. u. Z. sind jedoch zahlreiche und typisch ausgeprägte Besiedlungsspuren anhand von Tongefäßen sowie Herd- und Abfallgruben nachweisbar.

Aus den Fluren Baderitz, Gaudlitz, Glossen, Grauschwitz, Glossen, Kemmlitz und Leuben sowie Lüttnitz, Niedergoseln, Mügeln, Schlagwitz, Paschkowitz, Schlanzschwitz, Schleben, Schweta, Sornzig und Wetitz wurden entsprechende Funde bekannt.

In der Nähe von Leuben fand man ein Grab aus dem Ende der Jungsteinzeit. Es enthielt u. a. Tongefäße, die mit Eindrücken von Schnuren verziert waren, Amphoren, Becher und Beile. Entsprechende Funde sind aus Ockritz und Schlanzschwitz bekannt.

Steingeräte aus dieser Zeit wurden in Berntitz und Mügeln in Form eines Axthammers gefunden.

Aus der frühen Bronzezeit , ca. 1800 bis 1400 v. u. Z. , wurden Tongefäße (Tassen, Schüssel, Vorratstopf), eine Feuersteinspitze, durchlochte Bernsteinperlen auf dem Gelände der Kaolinwerke in Kemmlitz gefunden. Diese Funde gehörten zur sogenannten Aunjetitzer Kultur. Davon wurde noch ein Körpergrab mit zwei Bechern und einem Krug in Leuben gefunden. Aus Bronze liegen zwei ovale Armringe, sowie ein außergewöhnlich großes kunstvoll verziertes Flachbeil mit gekerbten Randleisten aus Schweta vor. Außerdem ein einfaches, mit Randleisten versehenes Beil aus Oetzsch.

Aus der mittleren und jüngeren Bronzezeit sind, wie auch in vielen anderen Gebieten Sachsens, Angehörige der Lausitzer Urnenfelderkultur nachgewiesen. Solche Brandgräbervorkommen, die der Kultur den Namen gaben, wurden in unserer Gegend in Grauschwitz, Leuben, Nebitzschen, Neusorge, Paschkowitz, Schlanzschwitz und Schleben nachgewiesen. Auf die Flur Neusorge entfallen sogar zwei dieser Anlagen. Die Formen variierten. Buckelgefäße, eiförmige und doppelkonische Töpfe fielen neben den herkömmlichen besonders auf.

Herdgruben wurden in Gaudlitz, Nebitzschen, Schlagwitz (zwei Stellen) und Zävertitz nachgewiesen.

Aus der späten Bronzezeit stammen zwei Axthämmer mit fünfeckigem Grundriß aus Felsgestein von Mügeln und Schweta.

Siedlungsbelege aus Leuben, Kemmlitz, Nebitzschen, und Ockritz und Grabverbände von Grauschwitz verweisen auf Nachkommen der Lausitzer Urnenfelderleute, die der älteren Eisenzeit (700 bis 450 v. u. Z.) angehörten. Die bei Leuben freigelegten Gruben beinhalteten Keramik und einen Ohrring einen Armring und einen Meißel aus Metall.

Als erste ethnische Bewohner unserer Gegend gelten die Ansiedler der jüngeren vorrömischen Eisenzeit (450 – u). Es sind frühe Germanen. Ihre Siedlungsspuren wurden bei Mügeln, Schweta und Sornzig gefunden.

Funde aus der Völkerwanderungszeit wurden bisher nicht gemacht.

Dafür sind reichhaltige Funde aus der Periode ab 800 vorhanden und damit die slawische Besiedlung bestens belegt.

Dazu zählen Keramik und auch andere kennzeichnende Kulturhinterlassenschaften aus: Altmügeln, Baderitz, Gaudlitz, Grauschwitz, Leuben, Lüttnitz, Mügeln, Neusornzig, Ockritz, Oetzsch, Paschkowitz, Schlagwitz, und Sornzig.

Häufig sind die Funde im Zusammenhang mit Herdgruben übermittelt.

Von Leuben wurden zwei spätslawische Körpergräber (11./12.Jh.) bekannt.

Burg auf dem Festenberg läßt sich bis in die Slawenzeit zurückverfolgen. Im Mittelalter überbaut. Fundstücke setzen nach 900 ein. Zu den älteren Stücken gehört ein versilberter Reitersporn.

Weiter wurden Mahlgeräte, slawisch deutsche Keramik, vielfältige eiserne Gerätschaften.

Drehmühlenwerkstatt zwischen 8. und 12. Jh. datiert aufgrund von Gefäßresten.