Online-Storchenchronik der Stadt Mügeln
 
             
  Nach dem Brand im November 2000, bei dem das Storchennest abbrannte, suchte man nun eine sichere Lösung.

Mitarbeiter des Bauhofes stellten mit Unterstützung eines Autokranes aus dem Kaolinwerk Kemmlitz einen zwanzig Meter hohen Mast unmittelbar neben der Stelle auf, wo der Schornstein der Gärtnerei einst den Flammen zum Opfer fiel. Bis dahin hatte sich das Storchenpaar immer dort eingerichtet. Die Maschinenfabrik Mügeln fertigte den Mast an und die Firma HKU Mügeln sorgte für die Betonarbeiten, um das Stahlgerüst einzusetzen.

Anfang April kehrten die Störche zurück. Jedoch bereitete das Storchenpaar den Leuten Sorgen. Adebar mied den neuen Mast. Zum Ärger der Behörden begannen die Störche eifrig mit dem Horstbau auf dem Schornstein. Die aus Mitteln des Landratsamtes finanzierten Storche-nabweiser funktionierten nicht. Selbst der nachträglich angebrachte Maschendraht war kein Hindernis. Weil die Klapperstörche aber auf der Esse nicht bleiben konnten, ließ das Umweltamt das Horstmaterial von Schornsteinfegemeister Höhne entfernen. Natürlich wollte man die streng geschützte Tierart erhalten, aber auf einem Standort, wo sie ungefährdet leben können.


Das Storchenpaar ließ sich allerdings von seinem Angestammten Quartier auf dem Schornstein der Gärtnerei Georgi nicht verdrängen. Alle weiteren Bemühungen, mit Hilfe von Storchenabweisern den Nestbau auf dem Schornstein zu verhindern, scheiterten. Nun hoffte man, dass die Brut gelingt und wollte im nächsten Herbst weitere Maßnahmen treffen. Im Oktober wurde dann darüber beraten, wie es mit den Störchen weitergehen soll. Das Ergebnis der Beratung war folgendes:

• Zum Schutz der Bürger, der Nachbarhäuser und der Störche, zur Absicherung des Gewerbes und aus brandschutztechnischen Gründen muss eine weitere Storchenbrut auf dem Schornstein verhindert werden.
• Dazu muss ein funktionstüchtiger Abweiser installiert werden, der das Anfliegen und vor allem Landen der Tiere verhindert (zeltförmiger Gitterkegel).
• Kostenangebot der Mügelner Maschinenbau GmbH einholen.
• Die Finanzierung dieser Baumaßnahme wird gesondert zwischen Regierungspräsidium Leipzig und Landratsamt Torgau – Oschatz geklärt.
• Der Abweiser muss bis zum 20.03.2002 installiert sein.
• Bei der Montage des Abweisers wird gleichzeitig der Rest der alten Kunsthilfe ab-montiert.

Auszug vom Protokoll des Landratsamtes SB Artenschutz vom 29.10.2001

Quelle: Frau A. Müller