Online-Storchenchronik der Stadt Mügeln
 
Zeitungsartikel über die Mügelner Störche

23.04.1998 Mügelner Störche mit Frühling zurückgekehrt

Der Frühling ist da und mit ihm die weiß-schwarzen Störche mit ihren langen roten Schnäbeln. Auf dem Schornstein der Mügelner Gärtnerei Georgi Am Alten Wasserwerk haben die im Volksmund als „Wasserbeißer“ bekannten Vögel ihren luftigen Höhensitz wieder bezogen. Von hier aus heben sie einen hervorragenden Blick über Mügeln. Und auf den umliegenden Feldern bietet sich den Tieren eine reiche Auswahl an Futter.

28.04.1998 Weißstörche bei Rauchattacke schwarz gefärbt

Seit einer Woche freuten sich die Mügelner über ihr Storchenpaar. Doch dann mussten die Langbeiner mit Rauchschwaden kämpfen, die plötzlich unter ihrem Horst hervordrangen. Obwohl sich der Qualm weiter ausbreitete ließen sich die Vögel nicht vertreiben.

Ursache für die „Räucherei“ war die Holzheizung in der Gärtnerei Georgi. Nach Aussagen des Firmenchefs nutzt er die Holzfeuerung immer während der Übergangszeit, zumal das billiger sei als Öl. Solange die Temperaturen nachts auf unter fünf Grad sinken, sei Zufeuerung nötig. „Die beiden Störche mussten sich langsam aufs Verkohlen einstellen“, sagte ein aufgebrachter Anwohner. In der Gärtnerei hätte gleich von Anfang an weitergefeuert werden können, damit sich die Störche gar nicht erst dort niederlassen. Nach der Feuerung seien die Tiere schwarz gewesen. Wenn die Heizung für die Gärtnerei unbedingt nötig ist, müsste es eine Möglichkeit geben, während der Brutpflege den Broterwerb des Betriebes zu sichern.

„Ich habe mich an Fachleute gewandt und den Tipp erhalten, erstmal leicht anzufeuern, damit die Störche merken, dass der Horst besetzt ist“, erklärte Gärtner G. Georgi. Der Rauch sei beim Austreten aus dem Schlot nicht mehr heiß, sondern nur etwas warm gewesen, fügt er hinzu. Auch waren Vertreter des Umweltamtes und vom Naturschutzinstitut vor Ort. „Die Einigung sieht so aus, dass die Störche dort jetzt in Ruhe brüten können und im Herbst nach einer Alternative gesucht wird“, sagt K. Fischer, Sachbearbeiterin im Natur- und Umweltamt des Kreises. Bis die Vögel wieder in den Süden ziehen, soll nicht mehr geheizt werden.

Verständnis für den Unmut der Anwohner hat Roland Krönert, Leiter des Arbeitskreises Weißstorch im Altkreis Oschatz, verankert im Naturschutzinstitut Leipzig, „Der Weißstorch ist in der Bevölkerung sehr beliebt und genießt viel Sympathie. „Für alle sei der Brutversuch auf dem Schornstein überraschend gewesen. Jetzt habe man sich im Einverständnis mit der Gärtnerei eine kurzfristige Lösung ausgedacht. Fürs erste soll der Schlot nicht mehr beheizt werden, damit die Brut gesichert ist. „Für das nächste Jahr wollen wir eine Ausnahmegenehmigung beim Regierungspräsidium durchsetzten“, so Krönert. Ob der Schornstein dann mit einem Aufsatz versehen oder ein Ersatzhorst aufgestellt wird, steht noch nicht fest. „Das Problem ist jetzt gelöst und wenn den Störchen der Brutversuch gelingt, wäre das wirklich toll“.

10.03.1999 Wohnturm für Vögel entsteht

Im und auf dem ehemaligen Trafo-Häuschen Altmügeln entsteht ein Wohnturm für Fledermäuse, Schleiereulen, Störche und Turmfalken. Mitglieder des Naturschutzbundes Oschatz bringen das alte Häuschen wieder so in Ordnung, dass sich die Tiere hier bereits im Sommer dieses Jahres wohl fühlen können. Das Trafo-Häuschen übergab der Stromlieferant Wesag bereits vor zwei Jahren den Naturschützern. Eine Storchenhilfe wurde vom Oschatzer Baubetrieb Vogtländer bereits auf dem Dach errichtet. Die Chancen, dass sich diese großen Vögel hier ansiedeln, stehen nicht schlecht. Schließlich nisteten im Vorjahr bereits Störche auf einem qualmenden Schornstein in Mügeln.


29.03.1999 Erster Weißstorch sicher in der Region gelandet


Für den Frühling gibt es kein zurück mehr. Der erste Weißstorch in der Collm Region ist in dieser Woche in Mügeln gelandet. Storchenexperte R. Krönert geht davon aus, dass in diesem Jahr noch mehr der großen Vögel hier die warme Jahreszeit verbringen.

Nachdem sich bereits im vorigen Jahr ein Storchenpaar auf dem Schornstein der Mügelner Gärtnerei Georgi eingenistet hatte, kann der erste Vogel in diesem Jahr bereits auf einen komfortablen Baugrund zurückgreifen. Denn vom Landratsamt Torgau – Oschatz aus wurde eine Nisthilfe auf dem hohen Schornstein angebracht. Der erste Adebar ist schon relativ zurückgekehrt. Normalerweise kommen Störche in der ersten Aprilhälfte an, das hängt immer von der Witterung ab. Das Mügelner Tier hat höchstwahrscheinlich einen langen Flug hinter sich. Der Storchenexperte weiß, dass die meisten Störche des Altkreises Oschatz aus ihren Winterquartier in Nordafrika über den Balkan den Freistaat Sachsen ansteuern. Nachdem bereits seit mehreren Jahren ein Anstieg des Storchenstandes rund um den Collm beobachtet wird, rechnet man damit, dass in diesem Jahr noch mehr Tiere hier landen. „Die positive Tendenz bei der Storchenentwicklung wird sich fortsetzten“, Ein Grund dafür ist auch das verbesserte Nahrungsangebot. Durch die Umstellung der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren gibt es wieder mehr feuchte Wiesen mit Fröschen. Außerdem schrecken die Störche auch nicht vor der Jagd auf Mäuse und Grashüpfer zurück. Im Vorjahr wurden acht Storchenpaare gezählt, die insgesamt 18 Junge in die Welt gesetzt hatten. Allein in Mügeln gibt es drei neue Nistmöglichkeiten für Störche. Neben der Konstruktion auf dem Schornstein der Gärtnerei Georgi lädt auch das alte Trafohäuschen in Altmügeln „Adebar-Pärchen“ zum gemütlichen Brüten ein. Selbst Mügelns Bürgermeister G. Deuse ist den Störchen zugetan. Auf seinem Grundstück in Schweta hat er einen luftigen Freisitz für die Tiere vorbereitet.


04. April 2000 Mügelner Störche sind da

Der Mügelner Storch hat nach der Winterpause am Sonnabend gegen 14:10 Uhr wieder sein Quartier auf dem Schornstein der Gärtnerei Georgi bezogen.


30. März 2001 Sichere Behausung für „Adebar“ in Mügeln

Neuer Mast für Mügelner Klapperstörche gesetzt. Nun war es soweit, in der Nähe des alten Sommerquartiers für die Rotstrümpfe, dem einstigen Schornstein der Gärtnerei Georgi, wurde ein neuer Mast mit Horst gesetzt. Errichtet wurde das Ganze mit Technik des Kemmlitzer Kaolinwerkes.

Jetzt kann Adebar kommen und sich auf seinem Sommerquartier an der Gärtnerei Georgi in Mügeln niederlassen. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes stellten mit Unterstützung eines Autokranes aus dem Kaolinwerk einen zwanzig Meter hohen Mast unmittelbar neben der Stelle auf, wo der Schornstein der Gärtnerei einst den Flammen zum Opfer fiel Bis dahin hat sich das Storchenpaar immer dort eingerichtet. Die Maschinenfabrik Mügeln fertigte übrigens den Mast an und die Firma HKU Mügeln sorgte für die Betonarbeiten, um das Stahlgerüst ein zusetzten. Alle Vorkehrungen sind getroffen, damit sich die Störche in ihrer neuen Behausung wohl fühlen können. Der Mast sei etwa so hoch wie der niedergebrannte Schornstein. Dahinter steckt die Absicht, dass die Tiere das Quartier auch wieder finden.


04. April 2001 Dank für die Hilfe beim Storchennesterbau

Mügeln hat wieder ein Storchenquartier an der Gärtnerei Georgi. Da der Schornstein den Flammen zum Opfer fiel, auf dem sich das Storchenpaar in den vergangenen Jahren regelmäßig einnistete, wurde in unmittelbarer Nähe ein zehn Meter hoher Mast errichtet. Jetzt meldet sich Harry Beck, Vorsitzender der Natur- und Umweltgruppe Mügeln, zu Wort. Er möchte ergänzend auch die Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Torgau – Oschatz bei diesem Vorhaben gewürdigt wissen. Sie habe schließlich das Wagenrad für das Storchennest zur Verfügung gestellt. „Herr Georgi von der Gärtnerei Georgi hat mit mir gemeinsam das Wagenrad für den Nestbau vorbereitet“, informierte Beck weiter. Dem Inhaber der Gärtnerei und der Unteren Naturschutzbehörde spricht Beck deshalb herzlichen Dank für die wertvolle Unterstützung aus.

Unterdessen warten Naturfreunde bereits sehnsüchtig auf die Rückkehr der Klapperstörche aus ihrem Winterquartier. Genauso groß ist die Erwartung, ob die neue Bleibe von den Tieren überhaupt angenommen wird.


07./08. April 2001 Klapperstörche bereiten den Mügelnern Sorgen

Das Mügelner Storchenpaar ist aus dem Winterquartier zurückgekehrt. Allerdings meidet Adebar den neuen Mast, der neben dem Schornstein der Gärtnerei Georgi für die Tiere errichtet wurde. Der Nestbau auf der Esse soll aber wegen akuter Gefahr für Mensch und Tier verhindert werden.

Gefahr für Meister Adebar

Zum Ärger der Behörden begannen die Störche eifrig mit dem Horstbau auf dem Schornstein der Gärtnerei. „Die aus Mitteln des Landratsamtes finanzierten Storchenabweiser funktionieren nicht“, muss die Sachbearbeiterin im Artenschutz des Umweltamtes bei beim Landratsamt Torgau – Oschatz, zugegeben. Selbst der nachträglich angebrachte Maschendraht sein kein Hindernis. Weil die Klapperstörche auf der Esse aber nicht bleiben können, ließ das Umweltamt das Horstmaterial von Schornsteinfegemeister Höhne entfernen. Seitdem hagelt es bitterböse Anrufe. „Die Leute denken wir wollen die Störche vertreiben“, sagt die Behördenmitarbeiterin und glaubt, dass die Anrufer die akute Gefahr für Mensch und Tier verkennen. Schließlich brannte die Esse schon einmal ab und es könnten herabfallende Teile zur Unfallquelle werden. „wir wollen natürlich die streng geschützte Tierart erhalten, aber auf einem Standort, wo sie ungefährdet leben können. Noch sei es nicht zu spät, die Umsetzaktion auch den Störchen zu Liebe zum Erfolg zu bringen.

05./06. Mai 2001 Adebar lässt sich von Esse nicht verdrängen

Das Storchenpaar in Mügeln lässt sich von seinem Angestammten Quartier auf dem Schornstein der Gärtnerei Georgi nicht verdrängen. Die Stadtverwaltung ließ für Adebar in unmittelbarer Nachbarschaft einen Mast errichten, den die Tiere jedoch meiden.

Alle Bemühungen, mit Hilfe von Storchenabweisern den Nestbau auf dem Schornstein zu verhindern, scheiterten. „Wir können nur hoffen, dass die Brut gelingt und im nächsten Herbst Maßnahmen treffen“. Daran denkt auch A. Kochale, Sachbearbeiterin Artenschutz im Umweltamt des Landratsamtes Torgau – Oschatz. Sie glaubt zwar nicht an eine erfolgreiche Brut und befürchtet andernfalls, dass Jungtiere nicht wieder zurück in Nest kommen. Dennoch will die Behörde jetzt ebenfalls nicht mehr einschreiten, sondern den Herbst abwarten. „Ich habe vorgeschlagen, ein Projekt mit Hilfe einer Fördermittelaktion zu starten“, erklärt die Behördenmitarbeiterin.

Der Schornstein, der in der kalten Jahreszeit auch noch beheizt werde, müsse auf alle Fälle so hergerichtet werden, dass die Tiere keine neue Möglichkeit der Einquartierung haben. Eine Konstruktion aus Stahl mit Überdachung könne diesmal zum Erfolg führen. Auch die Statik müsse Beachtung finden, um Einsturzgefahren zu vermeiden.

23. April 2002 Störche nehmen neues Quartier nicht an

Adebar kreiste über die Esse der Gärtnerei Georgi in Mügeln. Das Storchenpaar, das sich in den vergangenen Jahres auf dem Schornstein der Gärtnerei heimisch fühlte, hat sich wahrscheinlich ein anderes Quartier gesucht und Mügeln für immer den Rücken gekehrt. Aus Brandschutzgründen wurde auf der Esse im vergangenen Jahr ein Storchenabweiser gebaut. Die Stadtverwaltung Mügeln ließ unmittelbar daneben einen Mast als neue Bleibe für „Adebar“ einrichten. Doch die Tiere mieden ihn und richteten sich stattdessen trotzdem auf der Esse häuslich ein. Nach ihrem Abzug im Herbst wurde der Aufbau auf den Schornstein noch erweitert. Bereits am 30. März meldete sich das Weißstorchpaar aus seinem Winterquartier zurück und kreiste mehrere Male über die Esse der Gärtnerei. Tage später sah man die Tiere noch einmal. Früh um 6 Uhr hat für kurze Zeit sogar einer oben auf der Pyramide gestanden. Dann sind beide aber in Richtung dicker Turm davon gezogen. „Ich hoffe noch, dass der neue Mast doch noch angenommen wird;, sagte Mügelns Bürgermeister G. Deuse. Er habe von Einwohnern gehört, dass die Störche auch mehrfach auf dem neuen Mast gesessen hätten. Die Stadt investierte im vergangenen Jahr 6000 Mark für die Errichtung des Ausweichquartiers.

26. Mai 2005 „Wie man sich bettet…“
Ehepaar Adebar fühlt sich auf dem Schornstein wohl

Die Mügelner Störche auf dem Schornstein der ehemaligen „Varia“ sind beliebte Mitbewohner. Gern beobachten die Bürger ihr Adebar-Paar, das vielleicht sogar mit gesundem Nachwuchs aufwartet.

30. März 2006 In Mügeln klappert es wieder

Der Storchenhorst auf dem Schornstein der Mügelner Varia ist wieder besetzt. Anflug der Vögel war am 28.03. gegen 16 Uhr. Im Vorjahr zog ein Storchenpaar in diesem Horst 3 Jungvögel auf.

Quelle: Oschatzer Allgemeine Zeitung