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  Sie haben nähere Angaben zu folgendem Chronikeintrag angefordert:  
  Über die Ersterwähnung des Dorfes Glossen
 
  Der ausführlicher Ereigniseintrag lautet:
 

Ersterwähnung Glossen


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Von Machtkämpfen und Friedensgeschenken Die Umstände der Ersterwähnung von Glossen liegen über 1000 Jahre zurück. 1002 starb Kaiser Otto III., so endete das sächsische Herrschergeschlecht der Ottonen. In dessen Folge wurden die Machtverhältnisse um das Deutsche Reich neu geordnet. Im Inneren des Reiches konnte sich der Bayernherzog Heinrich, nach dem sein Rivale Markgraf Ekkehard aus dem Wege geräumt wurde, durchsetzen. Heinrich wurde als zweiter seines Namens 1002 zum deutschen König gekrönt. Die Fürsten an den deutschen Grenzgebieten versuchten, die anfängliche politische Schwäche des neuen Königs für sich nutzen. Besonders der Polenherzog Boleslaw Chrobry erweiterte gewaltsam sein Herrschaftsgebiet. So wartete er nicht erst die Belehnung mit Böhmen durch König Heinrich II. ab, sondern besetzte es schon vorher. Auch die Mark Meißen erweckte in ihm Begehrlichkeiten. Da Heinrich erst einmal in Italien seine Machtansprüche durchsetzen wollte, versuchte er den machthungrigen Polenherzog mit dem Lehen der Lausitz und dem Land um Bautzen zufrieden zu stellen. Den Anspruch des Fürsten auf die Mark Meißen lehnte der König jedoch ab. Boleslaw versuchte sich diese mit Gewalt anzueignen. Im Jahre 1003 überschritt er bei Strehla die Elbe und vernichtete die Burg samt Besatzung. Die Burg Mügeln konnte sich nur durch List dem gleichen Schicksal entziehen. Links der Elbe zog das Heer der Burg Meißen entgegen. König Heinrich konnte diese bedrohliche Lage für seine Ortsgebiete nur entspannen, in dem er Italien den Rücken zuwandte und in einem Eilmarsch über Böhmen das polnische Herzogtum bedrohte. Boleslaw musste deshalb bei Zehren seinen Feldzug abbrechen, um sein eigenes Land zu sichern. Dieses Machtgerangel ging über Jahre, bis durch König Heinrich II. 1012 ein innerer Frieden für Deutschland aufgerufen wurde. Der König versuchte mit Boleslaw einen Ausgleich, denn den König erwartete an der französischen Grenze und in Italien schon wieder Ungemach. Darum fand zu Pfingsten 1012 in Magdeburg zwischen den Herrschern ein Friedensfest statt. Um ihre Absichten zu unterstreichen, wurden Geschenke und Versprechen ausgetauscht. Vom König erhielt der Polen-Herzog beide Lausitzen, wo sich ein Großteil des Meißner Bistums befand. Das Bistum war auf die Einkünfte aus der Region angewiesen. Es schmerzte dem Bischof der Verlust der ersten Jahre der erst wenige Jahre zuvor erhaltenen Burgen Dolgowitz, Doberschau und Göda. Die Bistümer im Osten waren von den Deutschen Herrschern eingerichtet worden um diese Gebiete besser in das Reich zu integrieren. Hier spielte Meißen eine herausragende Rolle. Daher kam König Heinrich II. auf dem Reichstag zu Frankfurt am Main am 1013 dem Bitten des Meißner Bischofs Eid um Entschädigung nach. Er schenkte dem Bistum sechs Dörfer als Ersatz für die erlittenen Kriegsschäden. Diese waren: Schänitz (zwischen Oschatz und der Elbe) Mertitz (bei Lommatzsch), Galisch (soll irgendwo an der Mulde zwischen Colditz und Bad Düben gelegen haben), Brockwitz (bei Meißen), Difnovvocetla (Tiefenau bei Riesa) und eben Glussi (Glossen) bei der Burg Mügeln. / OAZ 11./12. Mai 2013


Es existiert folgende Anmerkung zu diesem Eintrag:


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