Pommlitz ist eine Gutssiedlung mit einem regellosen Häusleranbau westlich des Gutes. Die Fluren sind Gutsblöcke und weisen darauf hin, daß das Rittergut die dominierende Rolle innehatte. Der Kartenausschnitt aus dem Jahre 1839/40 zeigt das noch einigermaßen deutlich, weist dazu noch eine Ziegelei aus. Die Größe des Rittergutes und einige Angaben dazu geben heute offensichtlich verschiedene Rätsel auf, die ein interessierter Heimatforscher lösen sollte. Festzustehen scheint folgendes : Pommlitz wurde 1378 erstmals urkundlich erwähnt. Man schrieb damals Pomewicz und Powicz, 1424 Pamelwicz, 1445 Pomelwicz, 1548 Pommelwietz und 1551 Pommelwitz. Der Ortsname ist offenbar von einem Personennamen abgeleitet. Darauf deutet die Endung -ovici / - itz hin. Die im Altsorbischen vorkommenden "Pomnenici" und "Pomenici" heißen so viel wie (Leute des P). Dabei kämen Namen wie "Pomnen", "Pomnian" oder "Pomian" in Frage, die damals vorkamen. Schwierig ist es, die Anfänge der Einwohnerzählung zu interpretieren. Die ältesten Angaben beziehen sich meist auf die Zeit um 1550. Dort wurden "besessene Mann", das sind Landbesitzer, die vom Ertrag ihres Grund und Bodens lebten, "Häusler" und "Gärtner" angegeben. Diese Angaben bezogen sich auf das Familienoberhaupt und waren, um die Einwohnerzahl zu ermitteln, mit einem entsprechenden Faktor zu multiplizieren. Für Pommlitz ist dazu eine Flächenangabe 0 vermerkt. Das würde bedeuten, daß die besessenen Mann kein Land gehabt hätten, was zunächst unwahrscheinlich erscheint .
 
Für die Einwohnerzahl ergibt sich zunächst:

1548/51 : 50 ( 7 besessene Mann x7), 1 Inwohner. Keine Hufen Land.
1748       : 150  (30 Häusler x5) .
Diese Zahl würde bedeuten, daß es in Pommlitz 30 bewohnte Häuser gab.
1834       : 107
1871       : 97
1890       : 73
1900       : 92 incl. selbständiger Rittergutsbezirk in 13 bewohnten Gebäuden.
1910       : 85
1925       : 93
1939       : 80
1945       : 146 (Nachkriegsfolgen)
Weitere Angaben fehlen, da Pommlitz 1950 nach Querbitzsch eingemeindet wurde und die Einwohner dort erfaßt wurden. 1995       : 77
Verwaltungsmäßig gehörte Pommlitz 1378 zum castrum Grimma, danach ab 1548 zum Amt Grimma und ab 1856 zum Amtsgericht Wermsdorf. Ab 1875 war die Amtshauptmannschaft Oschatz zuständig. Grundherrschaftlich gehörte Pommlitz zum Rittergutsbezirk Pommlitz ( s . dazu auch Niedergrauschwitz ). Kirchlich und schulisch ist Pommlitz zu Ablaß geordnet worden, auch wenn das Rittergut über eine eigene Kapelle und Betstube verfügte.
 
Das Rittergut gibt, wie bereits festgestellt einige Rätsel hinsichtlich seiner Größe auf. Anfang des 19. Jahrhunderts ist von 3 Hufen die Rede. Die Hufe ist ein recht unterschiedlich gehandhabtes Maß, betrug in unserer Gegend meist um 15 bis 16 ha. Mit knapp 50 ha wäre Pommlitz somit ein sehr kleines Rittergut gewesen. Im Statistischen Handbuch der Landwirtschaft des Königreiches Sachsen von 1878 wird für Pommlitz als einziger Gutsbesitzer die Witwe Auguste Müller ausgewiesen, die ein Rittergut mit einer Feldfläche von 183,2 ha und einer angeschlossenen Brennerei führt. Dieser Sprung auf das fast Vierfache erscheint unverständlich. Im Einwohnerbuch von 1931 ist dann neben dem Gutsbesitzer von 2 weiteren Wirtschaftsbesitzern und einem Wirtschaftspächter die Rede, die offenbar Land erworben hatten, denn 1900 ist nur noch von einer Gutsgröße von 105 ha die Rede. Das Gut gehörte im Mittelalter dem Kurfürsten, der es später an weniger bedeutende Untertanen zum Leben gab. So treten im 17. Jahrhundert die Herren von Seidewitz hier auf, danach die Herren von Schindler, deren letzter Vertreter 1777 verstarb. 1795 wurde ein Fräulein von Holläufer als Besitzerin genannt. Bis l8l9 war ein Major von Wedell Besitzer. Nach seinem Tod sind Kopp und Lochmann vermutlich nur kurze Zeit hier gewesen, denn 1827 wurde das Gut subhastiert (zwangsversteigert) und von Christian Gottlob Müller aus Leipzig erworben. Nach mehreren Müller-Generationen wurde das Gut schließlich an Stolzes verpachtet und 1945 enteignet und der Bodenreform zugeführt. Neben Spezialkulturen wie Flachs und Waid wurde vornehmlich Getreide angebaut, das schließlich auch die Grundlage für die Brennerei darstellte. Die Viehhaltung war ebenfalls bedeutend. Anfang des 19. Jahrhunderts ist von einer Schafherde mit 300 Tieren die Rede. 1925 ist von Schafen nicht mehr die Rede. Dafür werden 95 Rinder, davon 60 Milchkühe, und 24 Pferde, sowie Schweine angegeben. Die Pferde wurden nicht ausschließlich als Zugtiere eingesetzt, sondern es wurde eine besondere Hengsthaltung betrieben. Das wird auch durch das Einwohnerbuch von 1931 belegt, in dem Berufe angegeben sind wie : Oberschweizer, Schweinemeister, Kutscher u.a.