Im Geographischen Ortslexikon des Königreiches Sachsen von1878 sind die Orte Großquerbitzsch, Kleinquerbitzsch und Remsa aufgeführt, wobei die beiden letzteren als "zu Großquerbitzsch gehörig" bezeichnet werden. Trotzdem wurden bis etwa 1900 bei Volkszählungen die Ortsteile einzeln erfaßt. Wann die Vereinigung erfolgte, konnte ich bisher nicht feststellen. Die Unterteilung hat sich jedoch lange gehalten. In der Neuen Sächsischen Kirchengalerie von 1901 nennt der Ablaßer Pfarrer Groß- und Kleinquerbitzsch, sowie Remsa als Orte die zu seiner Parochie gehören, jedoch politisch eine Gemeinde bilden. Im Einwohnerbuch von 1931 ist von Groß- und Kleinquerbitzsch mit Remsa die Rede. Die Postanschrift lautete damals: Groß- und Kleinquerbitzsch, Leisniger-Land. Auch 1937 heißt es Groß- und Kleinquerbitzsch mit Remsa. Die Postanschrift lautete dagegen: Großquerbitsch über Leisnig. Deswegen soll im Folgenden versucht werden auf Großquerbitzsch einzugehen. Kleinquerbitzsch und Remsa sind in alten Zahlenangaben zusammengefaßt. Großquerbitsch ist ein Platzdorf mit Block- und Streifenfluren. Die Gemarkung umfaßte 1851 166ha. Kleinquerbitzsch ist ein kleiner Bauernweiler mit ebenfalls Block und Streifenfluren. Räumlich bilden beide eine Einheit. Remsa ist ein Bauernweiler mit Großblockfluren (1839 : 79ha). Die Flurform ist ein Hinweis darauf, daß die beiden Großgüter erst durch Landausstattung in der Kolonisationszeit oder durch späteres Bauernlegen entstanden sind.
Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1272 uns nennt einen Hekenbertus des Quirbis. In den Urkunden wird kein Unterschied zwischen Groß- und Kleinquerbitzsch gemacht. 1309 ist von Quirbs die Rede, 1340 Quirbic, 1378 Qwirbicz, 1421 Querbiczsch, 1486 Querwitsch, 1551 Querbitz und 1791 Querbizsch. Eine Deutung des Ortsnamens ist weder aus dem Deutschen noch aus dem Slawischen befriedigend gelungen. Vielleicht ist es dem altsorbischen "Virbica" zuzuordnen, was "kleine Weide, Weidenstrauch" heißen könnte. Remsas älteste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1350 (Remsow) zurück. 1409 wird Ramsaw genannt, 1435 Rema, 1471 Remsz, 1529 Rensaw, 1548 Remsen und 1590 Rembse. Die Deutung des Namens bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Aus dem Slawischen kann es nicht sicher abgeleitet werden. "Remes , remis , remiz" = Beutelmeise ist deshalb unwahrscheinlich, weil dieses Wort aus dem Deutschen stammt. Das russische "remeza" = geschäftiger Mensch, sowie "remeslo" = Handwerk, Gewerbe" kommen sicher ebenfalls nicht in Frage , weil sie im westslawischen Sprachgebrauch nicht bekannt waren. Deshalb haben Sprachforscher nach Ansätzen im vorslawischen Bereich gesucht. Rems ist ein Nebenfluß des Neckars, Ramesa ein Flußname in der Pfalz. Für Remse bei Waldenburg wird angenommen , daß der Name von der Burg Rems an der Rems herrührt. Gestützt wird diese Vermutung darauf, daß die Erkenbertinger bei Remse Besitz hatten und evtl. aus Württemberg stammten. Auch Remsa könnte nach dem Geschlecht derer von Remse benannt sein. 1195 wurde den Erkenhertingern die Burggrafschaft Döben bei Grimma übertragen und Remsa gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Grimma. Großquerbitzsch gehörte verwaltungsmäßig bis 1843 zum Amt Colditz, danach zum Amt Mutzschen und ab 1856 zum Gerichtsamt Wermsdorf. Seit 1875 war die Amtshauptmannschaft Oschatz zuständig. Kleinquerbitzsch gehörte seit 1378 zum castrum Grimma, von 1548 bis 1843 ebenso wie Remsa zum Amt Grimma und danach weiter wie Großquerbitsch. Grundherrschaftlich waren alle Ortsteile Amtsdörfer, d.h. der Landesherr war gleichzeitig Grundherr. Die Orte wurden 1529 nach Ablaß gepfarrt.
 
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen soll bis 1900 getrennt aufgeführt werden.
 
Großquerbitzsch :
1548/51 : 95 ? (11 besessene Mann x7), 18 Inwohner . 12 Hufen Land.
1764 : 82 ? (11 besessene Mann x7, 1 Häusler x5); 11 Hufen.
1834 : 181
1871 : 165
1890 : 163
1900 : 154 in 26 bewohnten Gebäuden.
 
Kleinquerbitzsch mit Remsa :
1548/51 : 31 ? (2 besessene Mann x7) , 17 Inwohner ; 6 Hufen.
1764 : 33 ? (4 besessene Mann x7, 1 Häusler x5) ;12 Hufen
1834 : 43 (27 in K., 16 in R.)
1871 : 47 (25 in K., 22 in R.)
1890 : 58 (je 29)
1900 : 60 34 in 4 Wohngebäuden in Kleinquerbitzsch, 26 in 2 Wohngebäuden in Remsa.
 
Gesamtquerbitzsch
1910 : 196
1925 : 237
1939 : 192
1946 : 340
1950 wurde Pommlitz eingemeindet
1995 : 98 in Querbitzsch, 5 in Remsa